Das teure Dilemma der OP-Rückstände aufgrund der Pandemie

Die Krise nach Covid-19

Derzeit ist Covid-19 ein Teil des täglichen Lebens. Das Tragen von Gesichtsmasken, Abstand halten und das Arbeiten von zu Hause sind zügig neuer Standard geworden. Vor allem Gesundheitsdienstleister stehen seit dem Ausbruch im Zentrum der Krise. Krankenhäuser müssen sich um neu aufgenommene Covid-19-Patienten kümmern und zudem sich einer neuen Herausforderung stellen: Sicherstellen Patienten erhalten die dringend notwendigen Operationen.


Allein in England warten wegen der Pandemie 5 Millionen Menschen auf Behandlungen im Krankenhaus. Obwohl die Satzung des Englischen Gesundheitswesen eine Behandlung innerhalb von 18 Wochen verspricht, gibt es eine Rekordzahl von Patienten, die bereits seit über einem Jahr auf eine Operation warten.

 

Warum gibt es so einen großen OP-Rückstand?


Während der ersten Covid-19-Welle in 2020 mussten Krankenhäuser die OP-Säle und Operationszentren schließen. Das OP-Personal und Pflegekräfte wurden benötigt, um Patienten mit Covid-19 zu behandeln und die Extra-Betten zu betreuen. Darüber hinaus wurden zusätzliche medizinische Fachkräfte benötigt, um als Ersatz einzuspringen, wenn andere sich aufgrund einer Covid-19-Infektion selbst isolieren mussten.

Trotz der begrenzten Personalressourcen in Krankenhäusern wurden neue Richtlinien und Vorschriften für Personal, Patienten und Besucher eingeführt mit dem Ziel, alle zu schützen und gesund zu halten. Die Umsetzung dieser Maßnahmen verlängerte jedoch die bestehenden Prozesse in Krankenhäusern. Im Gegensatz zu früher umfasst die präoperative Phase eines Patienten, der sich auf eine Operation vorbereitet, jetzt Covid-19-Tests und zusätzliche Fragebögen zum Screening auf eine mögliche Exposition. Obwohl weniger persönliche Gespräche mit dem Behandlungsteam stattfinden, ist die Arbeitsbelastung insgesamt gestiegen. Zudem muss sich der Patient möglicherweise vor der Operation in Isolation begeben, was eine erhöhte präoperative Angst auslösen kann und eine zusätzliche Belastung für den Patienten darstellt. Darüber hinaus führen Verzögerungen oder Fehler bei der Patientenvorbereitung und bei Testen auf Covid-19 dazu, dass geplante Eingriffe abgesagt werden. Somit kommt es zu leeren Operationssälen und noch mehr Patienten auf der Warteliste.

Eine vor Kurzem von der COVIDSurg Collaborative - Forschungsgruppe unter der Leitung der University of Birmingham durchgeführte Studie zeigt, dass Patienten, die auf eine elektive Operation warten, von der Covid-19-Impfung vor der OP profitieren, da das Risiko eines postoperativen Todes aufgrund des Virus verringert wird. Es wird nicht empfohlen, die Impfung in derselben Woche wie die Operation zu erhalten. Dies erhöht die Komplexität der präoperativen Phase und stellt das Krankenhaus sowie den Patienten vor eine zusätzliche Herausforderung.

Nachdem nun die Seite der Kliniken erläutert wurde, warum der OP-Rückstand so enorme Ausmaße angenommen hat und warum die Zahlen weiter ansteigen, was ist die Situation der Patienten?

 

Was bedeutet OP-Rückstand für Patienten?


Unabhängig vom Ausbruch der Coronavirus-Krankheit, Patienten mit Erkrankungen, die einer operativen Behandlung bedürfen, haben Sorgen um ihre Gesundheit und müssen Wege finden, ihren Alltag zu bewältigen. Der durch Covid-19 verursachte OP-Rückstand hat für Patienten zwangsweise die Wartezeiten für ihre dringend benötigten Eingriffe verlängert. Patienten werden nicht in angemessener Zeit behandelt, sondern mit Hunderten, wenn nicht sogar Tausenden anderer Patienten auf OP-Wartelisten gesetzt. Für viele bedeutet das Warten auf eine Behandlung mit Schmerzen und Angst um ihre Gesundheit leben zu müssen. Dies kann eine qualvolle Erfahrung sein.

Als ein Beispiel Patienten mit schwerer Arthrose, die unter chronischen Schmerzen aufgrund der stark entzündeten, oft immobilen Gelenke leiden, haben häufig Schwierigkeiten am Alltag teilzunehmen und die Aktivitäten des täglichen Lebens (ATLs) zu meistern. Es hat sich gezeigt, dass diese Art von chronischen Schmerzen oft zur Schmerzmittelabhängigkeit und zur Beeinträchtigung des psychischen Wohlbefindens führt. Eine orthopädische Gelenkersatzoperation kann Abhilfe schaffen. Langes Warten auf die Operation bedeutet für diese Patienten ein längeres Leiden und Leben mit Schmerzen.

Wenn Patienten keine chirurgische Behandlung erhalten, kann sich ihre Krankheit und der Gesundheitszustand verschlechtern, was eine spätere Behandlung erschweren kann. Patienten sind dem Risiko ausgesetzt, schwerere Erkrankungen und bleibende Behinderungen aufgrund des nicht gedeckten Behandlungsbedarfs zu entwickeln.

Bei Krebspatienten führt der OP-Rückstand dazu, dass Patienten nicht zügig operiert werden und der Tumor nicht frühzeitig entfernt wird. Möglicherweise wächst der Krebs weiter und gefährdet das Leben des Patienten, während eine Operation das Problem einfach lösen und Linderung verschaffen könnte. Angesichts der langen OP-Wartelisten bangen Krebspatienten um ihre Gesundheit und ihr Leben.

Darüber hinaus beeinflusst der OP-Rückstand die Mitsprachemöglichkeiten des Patienten im Bezug auf die Behandlung und der Umstände der Operation. Viele Patienten müssen Kompromisse eingehen, da sie wenig Auswahl haben, wer den Eingriff durchführt und wo die Operation erfolgt. Infolgedessen sind Patienten vor dem Eingriff ängstlicher und nervöser, zudem müssen sie den Transport zu und von der Klinik organisieren, ein weiterer Stressfaktor.

Unter Beachtung des besten Interesses der Patienten stehen Krankenhäuser vor einer großen Herausforderung.

Die Ausmaße des Problems


Ein Ende von Covid-19 ist derzeit nicht in Sicht. Neue Varianten des Virus breiten sich weiter aus. Häufig müssen Patienten mit Symptomen einer Covid-19 Erkrankung in Krankenhäusern behandelt werden. Pflegepersonal und Ärzte sind ständig Stress und Erschöpfung ausgesetzt. Es ist abzuwarten, ob eine weitere Welle von Covid-19 erneut Krankenhäuser dazu zwingt, die Operationssäle und Chirurgischen Abteilungen zu schließen.

Es wird viele Jahre dauern, die Rekordzahlen von Patienten auf den OP-Wartelisten zu bewältigen. Schätzungen aus Großbritannien besagen, dass das Aufholen des OP-Rückstandes im Vereinigten Königreich 3 bis 5 Jahren dauern wird und bis zu 40 Milliarden Pfund kosten könnte.

Zum jetzigen Zeitpunkt werden die aktuellen Arbeitsabläufe in Krankenhäusern nicht ausreichen, um den enormen OP-Rückstand zu bewältigen.

 

Digitale Plattformen zur Eindämmung der Krise


Krankenhäuser und Kliniken stehen unter Druck, die aktuellen Prozesse und verfügbaren Systeme zu evaluieren, um Strategien zu entwickeln, die auf die langen OP-Wartelisten reagieren. Die Implementierung und Nutzung digitaler Lösungen, wie der BuddyCare-Plattform, kann die Prozesse in Krankenhäusern anhand von Fernbetreuung von Patienten und automatisierter Datenerfassung beschleunigen, somit die Wartezeiten für Patienten verkürzen und den OP-Rückstand aufholen. Mithilfe digitaler Lösungen wird es Krankenhäusern möglich gemacht, ihre Patienten zeitnah mit den benötigten Eingriffen zu versorgen.

Die Patienten können nicht nur schneller auf die Operation vorbereitet werden, sondern der zur Verfügung stehende, sichere Kommunikationskanal und die Bereitstellung zuverlässiger Informationen für den Patienten tragen dazu bei, die Bedenken und Missverständnisse über Risiken von Infektionen und der Ansteckung mit Covid-19 vorwegzunehmen. Patienten wünschen sich leicht zugängliche, transparente und verständliche Informationen. Die Patientencompliance und Patientenerfahrungen sind in der Regel gesteigert, desto besser der Patient informiert ist. Zudem kann eine ausführliche Aufklärung das Risiko, dass Patienten die Verhaltenshinweise nicht einhalten und sich damit selbst in Gefahr bringen, verringern.

 

Die BuddyCare Plattform ist eine Software, die Krankenhäuser und Kliniken dazu befähigt, chirurgische Eingriffe digital und von Distanz zu koordinieren. Die Lösung unterstützt die bestehenden Prozesse und Arbeitsabläufe in Krankenhäusern und erlaubt dem Pflegepersonal sowie Klinikmanagern vor der Operation den Patienten alle erforderlichen Informationen und Anweisungen ohne direkten Kontakt, sondern digital zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig Patientendaten digital zu sammeln. BuddyCare macht einen Covid-19 freien chirurgischen Behandlungspfad möglich.

 

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